Baden-Württemberg liegt im Südwesten Deutschlands
und hat 10,7 Millionen Einwohner. Im Osten grenzt es an Bayern, im
Norden an Bayern und Hessen. Bis auf die Rheinebene ist das Land hügelig bis
bergig. Die bekanntesten Mittelgebirge
und Hochebenen sind die Schwäbische Alb, der Schwarzwald, die Hohenloher Ebene
und der Odenwald. Der Rhein bildet mit 437 Kilometern fast komplett die
westliche Landesgrenze zu Frankreich.
Der Feldberg ist mit 1.493 Metern der höchste Berg und
liegt im Schwarzwald, einem Mittelgebirge, das zirka 160 km lang und bis zu 60
km breit ist. Im Schwarzwald kann man nicht nur wandern und Skifahren, da gibt
es noch etwas Besonderes. In dieser Gegend gab es schon immer die besten
Uhrmacher des Landes. In Schönwald, in
der Nähe von Triberg, hat der Uhrmacher Franz Ketterer die Kuckucksuhr
erfunden. Seither ist diese in der ganzen Welt bekannt.
In Furtwangen ist das Deutsche Uhrenmuseum.
Aus diesem Bundesland stammen viele Erfinder wie z.B. Carl
Benz und Gottlieb Daimler, die das Automobil erfunden haben. Wilhelm Maybach
und Ferdinand Porsche haben vor fast 100 Jahren den Verbrennungsmotor des Autos
weiterentwickelt.
Das Porsche- und
das Daimler-Benz-Museum in Stuttgart lassen die Herzen von
Automobil-Fans höher schlagen.
Die Hälfte des Landes wird landwirtschaftlich genutzt. Der
Weinbau macht den größten Teil davon aus. Entlang der Flusstäler Rhein, Neckar
und Main herrscht ein sehr warmes Klima. Dort gedeiht der Wein prächtig.
Den Bodensee, der über 572 Quadratkilometer groß ist,
nennt man auch das „Schwäbische Meer“ und grenzt im Süden an die Nachbarländer
Österreich und Schweiz und ist gleichzeitig der wichtigste Trinkwasserspeicher
des Landes.
In Unteruhldingen, zwischen Überlingen und Meersburg, gibt
es ein Pfahlbautenmuseum. Dort kann man sehen, wie die Menschen in der
Jungsteinzeit und in der Bronzezeit gelebt haben.
Das interessanteste Mittelgebirge ist die Schwäbische Alb.
Der Gebirgszug besteht aus mehreren fast 400 Meter dicken Ablagerungsschichten
und war vor Millionen von Jahren mal ein richtiges Meer gewesen. Hier wurden
gefährlich aussehende Ichthyosaurier gefunden, das waren zirka 15 Meter
krokodilähnliche Wassertiere, die zur Zeit der Dinosaurier lebten.
Zudem gibt es viele sehenswerte Tropfstein-Höhlen. Mit
etwas Glück findet man auch versteinerte Ammoniten, die ähnlich wie
Schneckenhäuser aussehen.
In Holzmaden kann man das Urwelt-Museum besuchen.
In Sonnenbühl-Erpfingen ist eine Bärenhöhle samt einem
riesigen Bärenskelett zu bewundern.
Hier bietet sich ein Zusatzausflug an, denn Schloss
Lichtenstein ist nur wenige Kilometer davon entfernt.
Stuttgart liegt am Neckar und hat ungefähr 560.000
Einwohner, doch in diesem Gebiet leben wegen
Gewerbe und Industrie über 3 Millionen Menschen. Früher war Ludwigsburg
die Königliche Residenz und Stuttgart vor vielen hundert Jahren ein Gestüt, das
Schtugard (Stutengarten) hieß.
Die Stadt wurde ursprünglich in einem Tal von 6 Hügeln
erbaut, aber die reichen Leute bauten schon damals gerne auf den Anhöhen. Aber
es gibt auch einen 7. Hügel, den die Stuttgarter „Monte-Scherbolino“ nennen.
Zirka 1945 wurde dieser Hügel fast 200 Meter hoch mit Bauschutt der von Bomben
zerstörten Häuser aufgeschüttet.
Das Stuttgarter Staatstheater ist ein Drei-Sparten-Haus –
also Oper, Schauspiel und Ballet. Es ist das größte seiner Art auf der ganzen
Welt.
Bei einem Bummel durch die Königstraße, die beim Hauptbahnhof
beginnt, der noch im ersten Weltkrieg erbaut wurde, findet man jede Menge
Sehenswürdigkeiten: Das Staatstheater, das neue und das alte Schloss, Galerien,
und das Kunstmuseum am alten Schlossplatz. In und um Stuttgart gibt es 7
Schlösser, fast 30 Theater und zwei Musical-Centren sowie über 30 größere und
kleinere Musen, angefangen mit dem Bibelmuseum bis hin zum landwirtschaftlichen
Musterhof in Hohenheim. Natürlich hat Stuttgart mehrere Universitäten und
Technische Hochschulen.
Wenn man in dieser Stadt ist, sollte man auf alle Fälle
den Fernsehturm besteigen, Schloss Solitude und die Wilhelma besuchen. Die
Wilhelma ist einer der größten und schönsten Zooanlagen Deutschlands. König
Wilhelm von Württemberg ließ diesen Zoo wie einen maurischen Haremsgarten
anlegen. Die Wilhelma hat die größten Wild-Freigehege Europas, ein
Amazona-Haus, ein fast 400 Meter langen, mit Glas überdachten Botanischen
Garten und ein riesiges Insektarium.
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