Anis
(Pimpinella anisum) ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der
Doldenblütler (Apiaceae).
Der Name
geht auf das griechische Wort ανηθον für Dill zurück, mit dem der Anis
häufig verwechselt wurde.
Die Pflanze
ist einjährig und wird etwa 25 bis 60 cm hoch. Der Stängel ist aufrecht und
leicht behaart. Die Grundblätter sind herzförmig rundlich und am Rand
eingeschnitten gesägt, die Stängelblätter sind meist dreizählig. Die Blüten
sind klein, weiß und fügen sich in Dolden zusammen. Usprünglich wuchs Anis nur
im Mittelmeerklima.
Im
Mittelalter wurde die Pflanze auch nördlich der Alpen angebaut. Anbaugebiete
waren zu dieser Zeit auch die Gegend um Erfurt, Bad Langensalza, Mühlhausen und
Magdeburg, wo es auch Anisölbrenner gab, die das Öl durch Destillation mit
Wasserdampf gewannen.
In der
europäischen Küche wird Anis vor allem in Brot und Backwaren verwendet.
Hauptsächlich wird er jedoch Spirituosen und Likören beigemischt, wie etwa
Sambuca, Raki und Ouzo.
Ausgrabungen
auf Santorini ergaben, dass die Verwendung von Anis schonim 16. Jahrhundert v.
Chr. üblich war. Die alten Kreter würzten ihre Weine neben Koriander, Wacholder
auch mit Anis. Schon im 7. Jahrhundert v. Chr. betrieben Athen und Korinth
Handel mit Duftölen. Pythagoras von Samos bezeichnete um 550 v. Chr. mit Anis
gewürztes Brot als köstliche Delikatesse. Bei den Römern hielt der Anis Einzug
in die Feinbäckereien. Kuchen, die bei hohen Festlichkeiten gereicht wurden,
waren mit Anis-Früchten gewürzt. Bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum
entdeckte man Anisfrüchte, die wohl Zuschauer verloren hatten.
In einigen
muslimischen Ländern ist Anis ein Vorname. Es bedeutet soviel wie freundlich
oder liebenswürdig.
Aberglauben:
Der
Aniskringel ist eine sehr alte Opferspeise, die in Norddeutschland bei
Gildegelagen, Erntefesten, beim Ringreiten und Frühlingsfesten ins süße Bier –
oder noch früher in Met – eingebrockt wurde. Auch an ihrem Hochzeitstag teilte
die Braut dieses Gebäck an bevorzugte Gäste aus. Wenn sie aus der Kirche kam,
setzte sie sich vor „dat Hörnschapp“ (Eckschrank). Jede Frau, die ihr ein
Geschenk machte, bekam dafür aus einer zinnernen Schale einen Löffel voll süßem
Bier mit eingebrockten Kringeln.
Am 30.
November (Andreastag) sollte er besonders zauberkräftig sein. In Böhmen hieß
dieser Tag Anischtag.
Unterklasse:
Asternähnliche
(Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige
(Apiales)
Familie: Doldenblütler
(Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Bibernellen
(Pimpinella)
Art: Anis
Wissenschaftlicher
Name:Pimpinella
anisum
|